„Ich, das ist der, der Euch schreibt.“

Dieser Satz wurde hier noch niemals verwendet und vor Jahren von mir in meine Schreibmaschine gehämmert und gehört meiner Meinung nach zu den besten Sätzen, die mir jemals entflohen sind…

Es ging um „Julian im Birkenbaum, oder wie Schwäne gegen Tauben kämpfen.“

Ich hatte einen Traum. Im Traum wurde einem Specht die Spitze seines verpickten Schnabels mit einer Schere abgeschnitten und ich habe den Schmerz mitgefühlt, ich war sozusagen der Schnabel, und ich habe den Schrei vom Specht gehört, in dem Moment, als der Schnabel aufging.

Was fühlt ein Vogel, wenn in seinen Schnabel geschnitten wird, was fühlt ein Mensch, wenn er leidet, wenn er stirbt, wenn er ertrinkt.

Im Garten ist es sehr still, die Nacht ist wunderbar. Trotzdem ist das Geräusch in meinem Kopf sehr laut und unüberhörbar sagt mir mein Körper, daß alles komplizierter ist, als wir es uns überhaupt nur vorstellen können. Mikrokosmoskompliziert.

Kein Wunder, daß der Mensch soviel erfunden hat. Als noch Zeit vorhanden war, zum Nachdenken, da war Zeit für die Erklärung der Welt.

Zurück zum Schnabel: ist das nun gut oder schlecht?

Ich denke, ich wurde im Traum befreit.

Es gab eine Phase in meinem Leben, die traf mit der Schwäne-Tauben Geschicht zusammen.

Interessant: ca. 15 Jahre später beginne ich mich zu befreien. Und vor 15 Jahre habe ich mehr nachgedacht als jetzt, da war Platz und Zeit dafür, für richtige, tiefe Gedanken und diese haben 15 Jahre gebraucht, um Blüten zu treiben.

Wenn das Leben in Abschnitte geteilt werden kann, bin ich nun im Abschnitt Schnabel-frei.

Fury

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